Hebräerbrief
Der Schreiber ist unbekannt. Es wird vielfach angenommen, daß Paulus auch hier der Verfasser ist, deshalb besprechen wir den Brief an dieser Stelle. Aber wir wissen es nicht genau. Das Ziel des Briefes ist eindeutig. Viele Juden hatten das Evangelium gehört und begannen, sich dafür zu interessieren.
Viele bekannten sogar, gläubig geworden zu sein. Aber die Schlichtheit der Frohen Botschaft stand in krassem Gegensatz zu dem prunkvollen Zeremoniell des Judentums.
Deswegen gerieten viele in Versuchung, Christus wieder den Rücken zu kehren. Denn Christus konnten sie nicht sehen, wohl aber den Tempel, den Altar, die Priesterschaft und die Opfer. Der Hebräerbrief zeigt deshalb, daß das Christentum allem vorangegangenen Zeremoniell weit
überlegen ist. Statt in einem von Menschen erbauten Tempel anzubeten, treten wir im Glauben in die Gegenwart Gottes und beten dort an. Anstatt auf einen Priester vertrauen zu müssen, der selbst sündig ist und eines Tages sterben muß, haben wir einen großen Hohenpriester, der heilig, sündlos, ohne Makel ist und nie sterben wird.
Das Heil im Judentum hat sichtbare, aber zeitliche und unvollkommene Zeichen, die nur ein Schatten, ein Abbild der Person und des Werkes Jesu Christi darstellen. Die Zeichen des Christentums, obwohl unsichtbar, bleiben ewig und sind Wirklichkeit. Wir können sie mit den Augen des Glaubens schauen, und ohne diesen Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.