Johannes
Johannes - « Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit» (Johannes 1,14).
Das Johannes-Evangelium (Johannes = «der Herr ist gnädig») ist einzigartig in seiner Majestät und Herrlichkeit. Hier wird uns der Herr Jesus als der Schöpfer-Gott vorgestellt, als der ewige, eingeborene Sohn Gottes, der vom Vater gesandt wurde, um seine Herrlichkeit völlig zu offenbaren. Das ist viel mehr als Machtbefugnis, Dienst oder Gnade. Es ist das Licht und die Liebe des ewigen Gottes. Er ist hier der Inhalt unserer ehrfurchtsvollen Anbetung.
Dieses Evangelium ist nicht synoptisch (d.h. es gibt uns keine allgemeine Übersicht über das Leben und das Werk des Herrn auf dieser Erde), wie die anderen drei, sondern es lenkt unsere Aufmerksamkeit besonders auf seine Person und seine Worte, wie sie sogar von seinen Feinden bezeugt wurden: «Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch» (Kapitel 7,46). Die Wunder und Gleichnisse, die hier aufgeschrieben sind, geben ebenfalls klar Zeugnis von seiner persönlichen, göttlichen Herrlichkeit. Hier finden wir die Worte von seinen Lippen: «Ehe Abraham ward, bin ich» (Kapitel 8,5 8). Und die neun «Ich bin» des Johannes-Evangeliums sind wohlbekannt.
Welch tiefen Eindruck hinterlässt auch die ruhige, würdevolle Erhabenheit der Beschreibung seiner Kreuzigung, denn hier trägt sein Opfer den Charakter des Brandopfers - der Rauch des Feuers redet von allem, was als duftender Wohlgeruch zu Gott emporsteigt -‚ es ist das Opfer, das vor allem zur Verherrlichung Gottes dient.
Die wunderbare Schlichtheit des Buches hat für den einfachsten Menschen eine unwiderstehliche Anziehungskraft; und doch hat seine mehr verborgene, unergründlich tiefe Bedeutung bei den gelehrtesten Wissenschaftlern aufrichtige Bewunderung hervorgerufen.