Nikolaj Petrowitsch Clirapow, 1914 in der Gegend von Moskau geboren, war gerade zwanzig, als er für zwölf Jahre ins Gefängnis mußte. 1971 hatte er drei weitere Haftstrafen von insgesamt 14 Jahren hinter sich gebracht. Am 3. März 1 1980 wurde er in Karaganda (Kasachstan) erneut verhaftet. Begründung: seine Arbeit als Mitglied der nicht registrierten Baptistengemeinden, seine Mitarbeit im Verlag »Christianin« und dieses dreiteilige Werk über sein Leben, das hier stellvertretend für das aller Christen in Rußland steht. Er schrieb es nach seiner vierten, 1971 beendeten Haftzeit. »Das Glück des verlorenen Lebens« ist - geheim vervielfältigt und verbreitet - unter den Christen in Rußland ein vielgelesenes Buch und wird selbst von den Funktionären des Staates mit Respekt genannt.
Chrapows Erfahrungen in den Haftanstalten und der Umgang mit den höchst verschiedenartigen schuldigen und nichtschuldigen Mithäftlingen und deren Machthabern ließen ihn zu einem guten Menschenken- ner werden, der, da er von sich selbst uneingeschränkten Gehorsam gegen den guten Willen Gottes forderte, ein um so besserer Seelsorger als Mithäftling, Evangelist und Gemeindeleiter wurde.
In diesem ersten Band beschreibt Chrapow mit der Familie Wladykin das Schicksal seiner Eltern und seine eigene Kindheit. Ein unbeugsamer Wille zum Leben treibt Pjotr Wladykin aus der elterlichen Hütte in die Stadt, wo er verkommen wäre, wenn ihn politische Entwicklungen auf höchster Ebene nicht herausgerissen und vor Entscheidungen gestellt hätten, die sein Leben neu ausrichteten. Aus dem lebenshungrigen jungen Mann wird jene Vatergestalt, an dem sich der junge Pawel - und nicht nur er - orientiert. Als der Vater der jungen Familie und der ebenfalls jungen Gemeinde entrissen wird - niemand weiß, wann und in welchem Straflager er schließlich starb -, wird dem Sohn klar, daß des Vaters Lebensaufgabe nun auch die seine ist.