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Während Pawel Wladykin in den Goldgruben am Oberlauf der Kolyma seine »Frist« abarbeiten muß, wird sein Vater Pjotr wieder von der Geheimpolizei abgeholt. Die Mutter, gerade erst vom Wochenbett aufgestanden, sieht ihn ein letztes Mal. Niemand erfährt den Ort seines Todes. Pawel, im hohen Norden Hunger, Kälte und dem Haß der Lageraufseher ausgesetzt, reift unter verheerenden Lebensbedingungen zu dem Christen heran, auf den später zu Hause auch die Alten hören werden: Männer und Frauen, die die Verfolgung bis dahin mehr oder weniger heil überstanden haben. Zu Hause? Auch nach seiner Entlassung darf er nur für kurze Zeit dahin zurück. Auf der Reise in die Heimat und zur Hochzeit nach Taschkent, die ihn quer durch die UdSSR führt, besucht er einzelne Christen und Gemeinden. Nach der niederdrückenden Erfahrung, die er mit sich selbst gemacht hat, sieht er die Gefahren, in denen alleingelassene Christen stehen.
Das Wort des alten Nikanor »Rette die Todgeweihten« leitet ihn in Verkündigung und Seelsorge, die keine weichliche Schonung kennt. Auf der Rückreise in den Norden ist auch er nicht mehr allein. Natascha aus der Gemeinde von Taschkent teilt nun sein unfreies Dasein. In diesem dritten und letzten Band nimmt N. P. Chrapow wiederum Fäden von früher auf: Er erzählt Veras erschütterndes Schicksal und die innere Erneuerung des Evangelisten Feodossejew, Schenjas und Lidas neues Zueinanderfinden und das Wiedersehen mit der Mutter und der unvergeßlichen Großmutter Katerina. - 14 Handzeichnungen Chrapows geben einiges von der Atmosphäre des Erzählten wieder.
Nikolai Petrowitsch Chrapow ist inzwischen - am 6. Nov. 1982 - den Leiden der verschärften Lagerbedingungen, denen er bis zuletzt ausgesetzt war, erlegen. Tausende strörnten aus allen Gegenden der UdSSR nach Taschkent, um an seiner Beerdigung teilzunehmen.
Er hatte ihnen das Glück des verlorenen Lebens vorgelebt und beschreibt es hier stellvertretend für die vielen, die stumm bleiben mußten.
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