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Henrich Stillings Jugend - Henrich Stillings Jünglingsjahre - Henrich Stillings Wanderschaft Jung-Stillings Gestalt (so Goethe in Dichtung und Wahrheit) hatte bei einer gewissen Derbheit etwas Zartes. Eine Haarbeutelperücke entstellte nicht sein bedeutendes und gefälliges Gesicht. Wenn man ihn näher kennenlernte, so fand man an ihm einen gesunden Menschenverstand, der auf dem Gemüt ruhte und sich deswegen von Neigungen und Leidenschaften bestimmen ließ, und aus ebendem Gemüt entsprang ein Enthusiasmus für das Gute, Wahre, Rechte in möglichster Reinheit.
Besonders erzählte er seine Lebensgeschichte auf das anmutigste und wusste dem Zuhörer alle Zustände deutlich und lebendig zu vergegenwärtigen. Ich trieb ihn, solche aufzuschreiben und er versprach's. Jung Stilling schildert seinen entbehrungsreichen Weg vom Schneidergesellen und Hauslehrer zum promovierten Arzt und vermittelt dabei auch ein lebendiges Bild vom dörflichen Leben jener Zeit, von Sitten und Gebräuchen, Denk- und Verhaltensweisen einfacher Menschen. Seine frühen Lebensjahre aus der begrenzten und durch die Phantasie zugleich erweiterten Sicht des Kindes gestaltend, hat er die Poesie der Kindheit entdeckt, ohne welche fortan kaum eine kindheitsbezogene Autobiographie denkbar war.
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