JOCHEN KLEPPER (1903-1942) war ein Schriftsteller von besonderer Innigkeit und Vollmacht. Er gestaltete den historischen Roman „Der Vater", bei dem er in seiner Darstellung des Verhältnisses des irdischen Herrschers zu Gott die Tiefen von Römer 13 auslotet. Den evangelischen Gemeinden schenkte er das Lied aus dem Wort. Für ihn war alle dichte-' rische Aussage zugleich Bibelexegese. Die christlichen Dichter sah er in der Reihe der Propheten, Evangelisten und Apostel, die zusammen den Menschen in dieser„-Welt mit dem Worte Gottes zu dienen hatten. Sein Leben lebte er unter dem großen Dennoch des Herrn,das sich besonders in seiner Ehe bewährte, als über Deutschland die Tragik des sog. „tausendjährigen Reiches" hereinbrach. Die diabolische Macht des Faschismus rüttelte sehr bald an die Grundfesten des Dichterhauses und ließ die drei Menschen (Jochen Klepper, seine jüdische Frau und deren Tochter aus erster Ehe) immer wieder erzittern. Als die Henker bereitgestellt wurden, um das Band der Liebe und des Glaubens endgültig zu zerschneiden, eilten sie zu Gott, ehe er sie gerufen hatte