gebraucht
Bestell-Nr.: BN4279
Autor/in: Jung Stilling
Titel: Jung Stillings Leben
Preis: 4,00 €
Format: 12 x 18 cm
Seiten: 240
Gewicht: 230 g
Verlag: Christliche Verlagsanstalt
Erschienen: 1960
Einband: Taschenbuch
VON IHM SELBST ERZÄHLT
- Jugend
- Jünglingsjahre
- Wanderschaft
- häusliches Leben
- Lehrjahre
- das Alter
...mit Stillings Beruf war es überhaupt eine sonderbare Sache, solange er unbemerkt unter den Armen wirkte, tat er vortreffliche Kuren. Fast alles gelang ihm. Sobald er aber einen Vornehmen, auf den viele Augen gerichtet waren, zu behandeln bekam, wollte es auf keinerlei Weise fort. Daher blieb sein Wirkungskreis immer auf Leute, die wenig bezahlen konnten, beschränkt.
Leseprobe:
Heinrich Stillings Jugend
In Westfalen liegt ein Kirchsprengel in einem sehr bergigen Landstrich, von dessen Höhen man weite Strecken übersehen kann. Das Kirchdorf heißt Hilchenbach. Eine Stunde davon südostwärts ist ein kleines Dorf Grund zwischen Bergen gelegen.
Anno 175o lebte dort Eberhard Stilling, ein ehrbarer Bauer und Kohlenbrenner. Er hielt sich den ganzen Sommer durch im Wald auf und brannte Kohlen, kam aber wöchentlich einmal nach Hause, um nach seinen Leuten zu sehen und sich wieder auf eine Woche mit Speisen zu versorgen. Er kam gewöhnlich am Samstagabend, um den Sonntag nach Hilchenbach in die Kirche gehen zu können, wo er ein Mitglied des Kirchenrats war. Sechs großgezogene Kinder hatte er, von denen die zwei ältesten Söhne, die vier jüngsten aber Töchter waren.
Einst, als Eberhard den Berg herunterkam und mit dem ruhigsten Gemüte die untergehende Sonne betrachtete, die Melodie des Liedes: „Der lieben Sonne Lauf und Pracht hat nun den Tag vollführet" auf einem Blatt pfiff und dabei das Lied durch= dachte, kam sein Nachbar Stähler hinter ihm her, der ein wenig geschwinder gegangen war und sich eben nicht viel um die untergehende Sonne bekümmert haben mochte. Nachdem er eine Weile schon nahe hinter ihm gewesen, auch ein paarmal fruchtz los gehustet hatte, fing er ein Gespräch an, das ich hier wörtlich beifügen muß.
„Guten Abend, Ebert!"
„Hab' Dank, Stähler!" Wonach Eberhard Stilling fortfuhr, auf dem Blatt zu pfeifen.