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- Elternhaus
- Schulzeit
- Studienjahre
- Vikariatszeit
- Pfarramt Langensteinbach
- der Inspektor
- Gedichte und Meditationen
- Abschied von einem väterlichen Freund
- Zeugnis Böhmerloes 1909-1918
- Zeugnis der letzten Lebensjahre
- Krankheit und Heimgang
- Aussprüche und Zeugnisse
Die Zahl der Menschen, die Pfarrer Böhmerle persönlich gehört und gekannt haben oder durch seine Schriften mit ihm verbunden waren, wird immer kleiner. Noch kleiner ist die Zahl derer, die, sein Gedächtnis in mündlicher Tradition gepflegt haben.
Dieses Buch mit seinem Lebenslauf und den mancherlei Auszügen aus seinen nachgelassenen Schriften soll jedem Leser die Möglichkeit geben, diesen begnadeten Gotteszeugen kennenzulernen und sich selbst ein Urteil über ihn und seine theologische Zukunftschau zu bilden. Theodor Böhmerle, der schon vor 45 Jahren gestorben ist, möge durch sein reiches Schrifttum auch weiter reden zu Menschen, die die Wahrheit Gottes und das Heil in Christo suchen und das Geheimnis um die Gemeine kennenlernen wollen.
Der Herr selbst aber, dessen treuer Zeuge der frühvollendete Mann Gottes war, schenke seinem reich gefüllten Zeugendienst offene Türen in viele Herzen, auf daß aus ihnen viel Dank, Lob und Preis emporsteige zu Gottes Ehre durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Dem Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe sei gedankt für die freundliche Überlassung der Personalakten von Th. Böhmerle. Wir fanden darin wichtige Angaben aus seinem Leben, besonders aber den von ihm für seine Zulassung zur zweiten theologischen Hauptprüfung im 21. Lebensjahr geschriebenen und sehr ausführlichen Lebenslauf.
Herzlich danke ich einigen Liebhabern Jesu Christi, die beim Werden dieses Buches treu mitgeholfen haben.
Georg Urban
Bretten, am Erscheinungsfest 1973
Das Elternhaus
Die eigentliche Heimat von Theodor Böhmerle ist das Schwabenland, das der evangelischen Kirche wie auch der Gemeinschaftsbewegung schon manchen gesegneten Gottesmann geschenkt hat. Der Vater Karl Böhmerle stammte aus Wäldenbronn bei Eßlingen und war der Sohn eines Weingärtners. Er hat das Schneiderhandwerk gelernt und sich in Eßlingen am Neckar niedergelassen. In seinem Beruf war er sehr tüchtig. Es war seine Spezialität, Menschen, die einen nicht ganz normalen Wuchs hatten, so zu kleiden, daß man ihnen fast nichts ansah. Da konnte er oft tagelang sinnieren und ausrechnen, wie einem, der einen Buckel hatte, der Anzug zugeschnitten werden mußte. Bis in sein hohes Alter war er ein gesuchter Schneider.
In Eßlingen verheiratete er sich mit Luise Hahn und gründete seinen Hausstand am Hafenmarkt. Dort wurde dem Ehepaar am 25. Juni 1870 das erste Kind geschenkt, das den Namen Theodor - Gottesgabe - empfing. Die Mutter sagte schon früh: „Er muß Pfarrer werden."
Beide Eltern waren gottesfürchtige Leute und hielten in ihrem Hause auf Zucht und Ordnung. Die Mutter lehrte ihre Kinder beten. Es kamen mit den Jahren noch acht Geschwister dazu. Fünf starben im zarten Kindesalter, eine Schwester mit zwölf Jahren. Nur eine Schwester und ein zehn Jahre jüngerer Bruder blieben am Leben. Die Einkünfte des Vaters waren sehr kümmerlich, und somit wuchs Theodor in allereinfachsten Verhältnissen auf. Um noch etwas zu verdienen, bemalte die Mutter für eine Knopffabrik Knöpfe. Er war acht Jahre alt, als die Familie nach Vaihingen an der Enz übersiedelte. Auch da war der Verdienst des Vaters als Zuschneider so klein, daß der Knabe oftmals den achteckigen Schal der Mutter ins Leihhaus tragen mußte. Dort begrüßte ihn der Pfandleiher immer so freundlich mit den Worten: „So, kommst wieder, Büble." Sobald wieder etwas Geld im Hause war, mußte er den Schal wieder holen.
Die Mutter nähte oft Nächte hindurch, um die zahlreiche Familie ehrlich durchzubringen. Ihrer ungeheuren Energie ist es auch zu verdanken, daß die Kinder gute Schulen besuchen konnten. Sie hat sich selbst alles abgespart, um sie so zu kleiden, daß sie nicht auffielen.
ISBN: 9783920149035 (früher: 3920149033)
Format: 21,5 x 15,5 cm
Seiten: 240
Verlag: Innere Mission Augsburgischen Bekenntnisses
Erschienen: 1973
Einband: Leinen
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