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Sturm im Pazifik -Kampf auf Leben und Tod -die fehlende Familie -Straßenwaise -Abenteuer und Terror in Verkh-Irmen -kalter Krieg in Barysewo -König von Barysewo -Schulung zur Kriminalität -mein Leben beim Militär -auf der Marineakademie in Kamtschatka -Auftrag von der Geheimpolizei -erste Razzia: eine Katastrophe -überraschender Tod in Elisowo -Jagd auf das Wort Gottes -Großer Stolz und tiefe Enttäuschung -Natascha -Polizeiaktionen -Worte, die mich nicht mehr loßließen -letze Razzia -Suche nach einem neuen Leben
Schon mehrere Tage und Nächte lang kämpfte unser Schiff sich mühsam seinen Weg durch den wild aufgewühlten Pazifischen Ozean. Der Sturm hatte plötzlich eingesetzt, als die kalten Winde aus dem Norden mit den warmen Wirbelstürmen von Japan kommend kollidierten. Die Luftmassen explodierten geradezu in einen Orkan von Wind und Wasser, und wir steckten mitten darin, vor der Küste von Kanada. Obwohl unser Schiff, der russische Trawler „Elagin", groß und stabil genug gebaut war, den wildesten Stürmen zu trotzen, so war er doch in den letzten sechzig Stunden nur so auf den Wellenbergen herumgehüpft, als wäre er nicht mehr als nur ein winziger Fischerkahn.
Viele von unseren erfahrensten, mit allen Wasser der Welt gewaschenen Seeleuten waren von den ungewöhnlich drehenden Sturmbewegungen krank geworden, die gegen die Küstengebirge prallten und dann mit ungebrochener Kraft wieder auf das Meer zurückrollten. Nach tagelangem Kampf waren das Schiff wie auch die Mannschaft müde. Es ächzte und stöhnte, zitterte und tuckerte langsam voran. Selbst im Funkraum, der mit einer besonderen lärmdämpfenden Isolierung ausgestattet war, konnte ich das mechanische Pulsieren des Bootes fühlen, wie jedes einzelne Teilchen der Maschine gegen die Gewalt des Sturmes zu kämpfen schien.
Ich hatte in den letzten Tagen nur sehr wenig Schlaf bekommen. In meiner Tätigkeit als Funker mußte ich bestimmte Daten an unseren Flottenstützpunkt in der Sowjet-Union durchgeben, und durch das ungewöhnliche Wetter hatte ich fast ununterbrochen Dienst gehabt. Der Sturm um mich herum allerdings trug längst nicht so zu meinem Mißbehagen bei wie der Sturm von Gefühlen in mir selbst. Nach Monaten sorgfältiger Planung und Vorbereitung stand ich dicht vor meiner Flucht in die Freiheit. Innerhalb von Kanadas Küstengewässern, die zu befahren wir wegen des Unwetters Erlaubnis erhalten hatten, war ich meinem Ziel sehr nahe gekommen. Mit ängstlicher Ungeduld erwartete ich die Gelegenheit zur Flucht
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